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Fünf-Flüsse-Radtour in Bayern 2023

Die Fünf-Flüsse-Radtour - Eine Radreise in Bayern

Für das Jahr 2023 habe ich mir ja eine Menge vorgenommen. Dazu gehören auch wieder einige Mehrtagestouren. Das Besondere daran ist, dass ich nun samt meiner Beinprothese nicht nur Rad fahre, sondern nun auch wieder campe. Das bedeutet eine ganze Menge mehr Gepäck und mehr Kraftverbrauch. Neu ist auch, dass ich nun auch den Osten des Landes verlasse und damit beginne mich in den westlichen Bundesländern umzuschauen. Als Testballon hatte ich mir die Fünf-Flüsse-Radtour durch Bayern ausgewählt. Die Strecke von ca.317 km wollte ich dabei in vier Tagen bewältigen. Für die Übernachtungen hatte ich für eine Nacht eine Pension gebucht und auf zwei Campingplätzen reserviert. Und so sah die Fünf-Flüsse-Radtour auf der Karte aus: 

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Fünf-Flüsse-Radweg

Wie man sieht ist die Fünf-Flüsse-Radtour eigentlich quasi ein Rundkurs und da fehlt etwas. Das ist ein Elend und das Elend heißt: Deutsche Bahn ! Es war unmöglich am Himmelfahrtstag morgens um 8 Uhr in Leipzig in den Zug nach Nürnberg zu kommen. Ich bin dann eine Stunde später mit der Regionalbahn nach Saalfeld gefahren. Dort kam ich auch in den nächsten Zug nach Nürnberg nicht hinein. Da wurden keine Räder mitgenommen. Nach drei Stunden Zeitverlust konnte ich dann doch noch weiterfahren, aber an die geplante Strecke von Nürnberg nach Amberg über 81 km, war da schon nicht mehr zu denken. Also fuhr ich dank der tatkräftigen Mithilfe eines Radfahrers, der unterwegs nach Kroatien war, noch einige Haltestellen Richtung Amberg.

 
Ich wollte endlich aufs Rad

 

Und stieg dann einfach eher aus, damit ich wenigstens noch einige Kilometer aufs Rad kam. Am Ende war das auch gut so, denn es gab heftige Steigungen und das war mit über 20 kg Gepäck Schwerstarbeit. Da mein Schlafplatz in einem Wirtshaus war, freute ich mich schon auf den Biergarten und bayerische Gemütlichkeit. Aber nein, denkste ! Der Laden hatte doch tatsächlich geschlossen. Ich konnte der freundlichen Wirtin aber noch drei wahrhaft gute alkoholfreie Biere und den WLAN-Schlüssel abringen. So fehlten mir am Ende etwa 50 km an diesem Tag, das sollte sich aber noch auszahlen.

Etappe 2 von Amberg nach Laaber

Nach einem ordentlichen Frühstück startete ich in Richtung Markt Laaber. Das ist ein kleines Örtchen in der Nähe von Regensburg am gleichnamigen Fluss gelegen. Radwege und Wetter waren bestens und die schöne Landschaft tat ihr Übriges. Es ging immer schön an der Vils entlang, der zweite Fluss nach der Pegnitz in Nürnberg. In Kallmünz, einem malerischen kleinen Ort mit kleinen Gassen und herrlichen alten Fachwerkhäusern, stößt man dann auf die Naab. Das ist dann schon ein sehr großer, breiter Fluss. Dem Radweg an der Naab folgte ich bis Pielenhofen und ich wusste, daß dort eine heftige Steigung auf mich wartete. Als ich diese dann sah, wußte ich gleich: Das wird nichts, da kommst Du nie hoch!

 
Ein guter Umweg

 

Also auf die Karte geschaut und umgeplant. Ich mußte den Berg umfahren. Das hat dann gut geklappt. Steigungen gabs zwar reichlich, die waren aber schaffbar. Auf die Art konnte ich 260 Höhenmeter sparen. In Markt Laaber war meine erste Übernachtung auf dem Campingplatz Hartlmühle geplant. Leider gabs auf dem sehr schönen Platz wieder nichts zu essen, da das Gasthaus wegen einer geschlossenen Gesellschaft dicht war.

 

Hier noch der Link zur Tour: https://www.komoot.de/tour/1125371876

Etappe 3 von Laaber nach Kinding-Kratzmühle

Start frei zur von der Planung her längsten Touretappe über 91 km auf meiner Fünf-Flüsse-Radtour. Das sollte hart werden. Zunächst fuhr ich immer straff Richtung Regensburg und versorgte mich unterwegs beim Bäcker mit etwas essbarem. Meine Route sollte in Kleinprüfening auf die andere Seite der Donau führen. Es gab dort zwei Eisenbahnbrücken, die auch für Radfahrer und Wanderer freigegeben waren. Als ich dort ankam musste ich feststellen, dass es für mich chancenlos war die steilen Rampen bis auf die Brücke hochzukommen, auch nicht schiebender Weise. Da ist mir einfach meine schwere COPD im Wege.

 
Umweg fahren

 

Was blieb mir also übrig als die nächste normal befahrbare Brücke zu suchen. Die war dann in Regensburg und am Ende der Übung war meine Tagesstrecke dann 106 km lang. Heute fuhr ich dann also auch an der Donau entlang. Sehr schöner Radweg wieder und eine sehr schöne Landschaft. Der Weg führte stramm Richtung Kehlheim, wo ich dann an die Altmühl kam, einem weiteren Fluß auf meiner Fünf-Flüsse-Radtour.

 
Immer mal eine Trinkpause

 

Immer mal ne kleine Pause und viel trinken war geboten, denn alles in allem waren ja etwa 125 kg zu bewegen und das schlaucht. Mein Hintern meldete sich auch und ich zog mir noch ne extra Radhose drüber. Mit Steigungen gab es dieses mal keine Probleme. Die Strecke war flach und gut fahrbar. In Berching war dann langsam Land in Sicht und kurz hinter Beilngries fand ich dann gegen 19:30 Uhr auch endlich meinen Campingplatz für diesen Tag. Bis das Zelt stand, hatten dann auch sämtlich Wirtschaften Feierabend und es stand wiederum schlecht mit meiner Versorgung. Aber daraus lernt man ja.

 
Ein gutes Ende

 

Von den Nachbarn bekam ich Hilfe beim Aufbau und Strom fürs Bike, Handy und die Smartwatch. Ein alkoholfreies Weißbier gabs auch noch und für mich als Leipziger auch noch die sehr erfreuliche Nachricht, dass unsere RB-Jungs die großen Bayern im eigenen Stadion zum ersten Mal besiegt haben.
Der Link zur Tour: https://www.komoot.de/tour/1127812582

Donau
Die Donau
Altmuehl
Die Altmuehl

Etappe 4 von Kinding-Kratzmühle nach Nürnberg

Am Folgetag bin ich zeitig aufgestanden, hab in Ruhe alles eingepackt und abgebaut. Kurz nach halb zehn Uhr bin ich losgefahren, denn 84 km Strecke waren geplant und ich wollte den Regionalexpress nach Leipzig, der um 16:38 fuhr, kriegen. Die Strecke war wiederum super, nur zu Beginn gab es einige kleine Steigungen. Und dann gings immer an der Altmühl und am Ludwig-Main-Donau-Kanal entlang bis zum Ziel in Nürnberg. Dieser Kanal war sicher einer der Höhepunkte auf der Fünf-Flüsse-Radtour. Das Wetter war herrlich und gefühlt tausende Radfahrer und Jogger waren unterwegs. Das war an sich pures Genussradeln und immer am Wasser entlang. Viele Angler saßen an den Gewässern und ich sah monströse Karpfen, die sich in der Sonne im Flachwasser wärmten.

 
Nürnberger Bahnhof

 

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich von meiner Mördertour des Vortages noch ziemlich platt war und deshalb legte ich auch viele kleine Trinkpausen ein. Angekommen auf dem Nürnberger Hauptbahnhof traf ich auf massenhaft Fußballfans, denn der FC hatte eine Heimspiel gehabt. Gegen 16 Uhr war ich da, hab mir etwas zu Essen gekauft und bin dann zum Bahnsteig und lag super in der Zeit. Viele der Fußballfans wollten dann in meinen Zug, der nur aus drei Waggons bestand. Wie kann man nur so etwas machen? Wochentags ist der Zug doppelt so lang. Hunderte Menschen drängten da nun hinein und ich war chancenlos.

 
Stundenlanges Warten

 

Auf Grund der Massen, die da logischerweise nicht wegkamen, war dann die nächste Regionalbahn Richtung Saalfeld fast genau so voll und ich kam wieder nicht mit. Meine letzte Chance war die Bahn nach Jena um 19:38 Uhr mit Umstieg in Jena, Naumburg und Halle/Saale mit Ankunft am Montag um 01:23 Uhr. Der Zug hatte schon Verspätung und sammelte unterwegs noch mehr davon ein, sodass eigentlich sämtlich Anschlusszüge normal weg gewesen wären. Aber: Das Zugpersonal hat sich richtig Mühe gegeben und organisiert, daß wir den Anschluß noch bekamen und der Zug in Jena gewartet hat und so bin ich doch noch fix und alle nach Hause gekommen.

 
Fazit

 

Fazit der Tour: Ich bin ca. 292 km gefahren, hab viel gesehen und so einiges hinzugelernt, was ich bei meinen nächsten Mehrtagestouren beachten werde. Und hier zu guter Letzt noch die Links (Die Komoot-App hatte zwischendurch die Tour einfach mal beendet.) zur letzten Etappe:

 

https://www.komoot.de/tour/1128824209 und https://www.komoot.de/tour/1129268708

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