- Uwe Küffner
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Eine Radtour zum Haselbacher See
Tagestouren mit Radsportfreunden heute zum Haselbacher See bei schönstem Sommerwetter – was will man mehr. Und wir fuhren wieder zu dritt, Jana und Thomas waren wieder mit von der Partie. Völlig neu für mich war der Weg heraus aus Leipzig über die Dörfer und den Elsterradweg.
Die Fahrradtour zum Haselbacher See beginnt in Leipzig. Der Weg führte zunächst oberhalb des Cospudener Sees nach Knauthain. Ein wirklich angenehmer Vorort von Leipzig mit vielen Einfamilienhäusern. Von da führte die Strecke nach Hartmannsdorf und Knautnaundorf. Dort stießen wir zu Beginn der Tour schon bald wieder auf den in bösem Zustand befindlichen Radweg um den Zwenkauer See.Was für Dörfer?
Über eine Reihe kleiner Dörfer – Achtung: Schon mal gehört? Zitschen, Kleindalzig, Wiederau, Rüssen-Kleinstorkwitz, Kobschütz, Audigast, Groitzsch, die fast alle neu für mich waren, gelangten wir schließlich an den wunderschönen Großstolpener See. Nach kurzer Trinkpause sollten wir nach wenigen Kilometern an unserem Ziel, dem Haselbacher See ankommen. Dort wartete schon ein schattiges Plätzchen auf uns und da stärkten wir uns erst einmal. Schließlich hatten wir da schon gute 45 km hinter uns.
Interessantes zum See
Der Haselbacher See gehört teils zu Sachsen und teils zu Thüringen. Zitat von Neuseenland : Von allen Tagebaurestseen in Mitteldeutschland verfügt der Haselbacher See, der aus der gleichnamigen Förderstätte hervorging, wohl über die langwierigste Entstehungsgeschichte. Nachdem 1977 die planmäßige Auskohlung der Lagerstätte und eine große Fließrutschung zeitlich fast zusammenfielen, erfolgte zwar frühzeitig eine Weichenstellung in Richtung Seegestaltung als „Badewanne“ zwischen Borna und Altenburger Land. Dennoch dauerte es bis 1993, als nach dem Abschluss der Böschungssanierung das erste Flutungswasser aus dem benachbarten Tagebau Schleenhain zugeleitet werden konnte.
Flutung aus dem Tagebau Schleenhain
Dieser zeitliche Nachteil erwies sich zunehmend als Vorteil, weil zwischenzeitlich rund um den See bereits ansehnliche Wälder in Ergänzung des im Süden angrenzenden Kammerforstes entstanden waren. Am Nordwest- (Ramsdorf), Ost- (Regis-Breitingen) und Südufer (Meuselwitz/OT Wintersdorf) entstanden naturnahe Strandbereiche. Seit 1998 verkehrt zwischen Meuselwitz und Regis-Breitingen die „Kohlebahn“, welche Gleise mit einer Schmalspurweite von 900 mm aufweist und längst zu einer länderübergreifenden touristischen Attraktion geworden ist. Die ansässigen Vereine bieten sportliche Freizeitgestaltungsmöglichkeiten wie Tauchen, Surfen oder Segeln an. Die Umgebung des Sees bietet eine idyllische Landschaft und ist bei Besuchern sehr beliebt. Es gibt eine gute Versorgung am See sowie eine Gemeinde, die sich um die Erhaltung und Pflege des Sees kümmert.
Herrlich – Baden im See
Für mich der absolute Höhepunkt war das anschließende Bad im See. Das kristallklare Wasser lud förmlich dazu ein. Seit meiner Beinamputation im Dezember 2017 war das mein erstes Baden wieder in einem freien Gewässer. Natürlich mit Prothese. So machten wir uns danach auf den Heimweg. Die Landschaft war abwechslungsreich und wir machten auch noch eine kleine Trinkpause am Stausee in Rötha. Über den recht netten Pleißeradweg kamen wir zurück nach Leipzig, wo wir bei Kaffee und Kuchen unsere Tour zum Haselbacher See beendeten.