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Die große Brandenburg Tour - eine Radreise
Tourplanung
Dafür habe ich Komoot-Premium benutzt. Übernachtet habe ich eine Nacht in einer Pension und alle anderen Nächte auf Campingplätzen, meist im Zelt, aber auch in festen Unterkünften. Wer sich mal mit der Tour befasst hat, wird schnell merken, dass es da ziemliche Unterschiede zum Original gibt. Das ist einfach dem Umstand geschuldet, dass ich ja quasi von Campingplatz zu Campingplatz planen muss. Da Brandenburg ein Flächenland ist, mit viel Wald und Wiesen und auch Seen, gibt es da beileibe nicht überall Campingplätze, sondern auch viel „Pampa“, wo es schlichtweg gar nichts gibt, außer Natur. Zudem gibt es natürlich auch noch Abweichungen, da ich ja Selbstversorger war und mich vor jeder neuen Station mit Essen und Trinken eindecken musste. Manchmal ging das auch vor Ort, das kann aber auch schnell ganz schön ins Geld gehen, denn teilweise langt man da ganz schön zu.Tourstart
Nach einer sehr entspannten Zugfahrt nach Cottbus ging die erste Etappe nach Beeskow. Es war sehr warm, um die 30 Grad. Von meiner Spreetour kannte ich schon einen Teil des Weges. Gleich zu Beginn fährt man an einem wunderbaren Kanal entlang und gelangt dann in die Teichlandschaft von Peitz. Einfach wunderbar. Schließlich kam ich an den sogenannten Heideradweg. Der war etwa dreißig Kilometer lang und verlief auf einer ehemaligen Bahnstrecke durch den Kiefernwald. Ein phantastischer Weg, aber es ging quasi nur geradeaus. Ganz plötzlich ist der Weg zu Ende und es geht nach links oder rechts ins Nichts. Ich bin nach rechts gefahren und gelangte auf einem üblen Weg ins nächste Dorf. Dort gab es wieder vernünftige Straßen. Gegen 17 Uhr kam ich dann auf meinem Campingplatz in Beeskow an. Alles dort war sehr nett. Es gab Strom, WLAN, ein Freibad und einen günstigen Preis. Also alles gut. Link zur Tour: Etappe 1 von Cottbus nach Beeskow – https://www.komoot.de/tour/1278100611Kagel und Niederfinow
Beide Tage boten eine schöne Tour und richtig gute Radwege oder Fahrradstraßen. An Tag 2 ging es von Beeskow nach Kagel, einem Campingplatz mitten im Wald und einen eigenen kleinen Badesee gabs dort auch. Handyempfang war bei mir NULL, aber ich hatte einen Bungalow für schlanke zwanzig Euro. Am dritten Tag führte mich die Tour nach Niederfinow. Wegen einer gesperrten Brücke musste ich einen anderen Weg nehmen und stand dann vor der Lieper Schleuse mit einer für mich fast unüberwindbaren Brücke. Augen zu und durch. Packtaschen ab und samt meiner Schiebehilfe rauf auf die steile Brücke. Zwei Radlerpärchen halfen mir mit meinem Gepäck und von der Brücke wieder runter. Tausend Dank nochmal. Zum Campingplatz war es dann nicht mehr weit und ich konnte statt Zelt ein Upgrade auf eine Hütte machen, wie am Vortag auch für 20 Euro. Essen gabs auch am eigenen Imbiss und tolle Betreiber. Nice. Tourlinks: Etappe 2 von Beeskow nach Kagel – https://www.komoot.de/tour/1279327513 und Etappe 3 von Kagel nach Niederfinow – https://www.komoot.de/tour/1281027903Himmelpfort, Berlinchen und Wittenberge
Am nächsten Tag führte mich mein Weg von Niederfinow nach Himmelpfort zum dortigen Campingplatz. Das Wetter war anfangs top, der Weg bis Joachimsthal hatte es aber in sich. Viele lange Steigungen mitten im Wald waren ziemlich anstrengend. Vorbei am Oder-Havel-Kanal, am Grimnitzsee, Lübbesee und zu guter Letzt an den Stolpsee. Es gab einen Kiosk und einen Italiener, wo man speisen kann. Die Nacht war kalt im Zelt. Nachmittags kam ich in Berlinchen an. Kiosk und Gaststätte waren bereits wegen des trüben Wetters geschlossen, aber die sehr nette Platzbetreiberin hat dann doch noch extra für mich gekocht. Dann hat es auch noch richtig geschüttet. Am Folgetag stand eine anspruchsvolle Tour über 103 km nach Wittenberge für mich an. Auf Wittstocker Markt gab es in einem Cafe erst einmal ein Frühstück. Tipp: Das Schoko-Croisant! Nachmittags eine supernette Gastgeberin beim Ruderverein in Wittenberge. Upgrade erfragt und wieder ein Zimmer für nen Zwanziger bekommen. Super.
Tourlinks:
Etappe 4 von Niederfinow nach Himmelpfort – https://www.komoot.de/tour/1282319090 und
Etappe 5 von Himmelpfort nach Berlinchen – https://www.komoot.de/tour/1283350906 ,
sowie Etappe 6 von Berlinchen nach Wittenberge – https://www.komoot.de/tour/1284870764
Hohennauen, Pausentag und Brandenburg
Der Folgetag sollte nach Hohennauen führen, wo ich erst kürzlich mit meiner Schwester auf dem Havelradweg übernachtet hatte. Die Fahrt führte zunächst über den Elbdeich, dann viele Kilometer über den Damm des Grevsdorfer Umfluters. Bei Rhinow fuhr ich in ein heftiges Gewitter samt dickem Regenguss und musste mich unterstellen. Trotzdem bin ich nass geworden. Wie das so ist, kam danach die liebe Sonne wieder heraus. Angekommen in Hohennauen war es schön und ich fror nachts wieder einmal. Am Folgetag hatte ich meinen Pausentag, hab mich versorgt und bin eine Runde um den dortigen See gefahren. Meine Schlafmatratze verlor Luft und so beschloss ich am nächsten Tag in Rathenow auf die Suche nach Ersatz zu gehen, was mir nach langer Suche auch gelang. Die Tour war ok, aber ohne Besonderheiten. Der Campingplatz in Brandenburg war gut mit allem was man so braucht.
Tourlinks:
Etappe 7 – Wittenberge – Hohennauen -https://www.komoot.de/tour/1286001111 und
Etappe 8 – Rund um den Hohennauener See – https://www.komoot.de/tour/1287216686 und
Etappe 9 Hohennauen – Brandenburg – https://www.komoot.de/tour/1288832676
Treuenbrietzen Pension „Britta“
Am 3.September führte Tag 10 dann von Brandenburg nach Treuenbrietzen. Das Wetter war wieder warm und angenehm, die Tour war schön, hatte aber bis aufs Quartier keine besonderen Höhepunkte. Flaches Land und viele kleine Ortschaften nebst guten Radwegen. Hervorheben möchte ich die Pension „Britta“. Echt schick, kundenorientiert, preiswert und freundlich und mit ihren Schäferwagen, in denen man in der warmen Jahreszeit schlafen kann ein echter Geheimtipp. Ich hatte ein Bett, Strom und WLAN und hab auch noch ein paar Sachen für die letzten Tage durchgewaschen und in die Sonne gehängt. Am Folgetag dann ging es nach Lebusa. Es war ein herrlicher Tag, es rollte, die Strecke war super und ich hatte eine prima Unterkunft in einem ehemaligen Ferienlager, samt Apfel- und Pfirsichbaum mit reifen Früchten. Einen Bungalow für einen schlanken Zehner die Nacht gibt’s auch nicht überall. Von da aus führte mich die Etappe 11 nach Ortrand in ein sehr schönes Camp, mit angeschlossenem Freibad, Kiosk und sehr angenehmen Freisitz mit ordentlichem, preiswertem Essen.
Spremberg
Spremberg – Cottbus – Schlußtag
Meine letzte Etappe wäre normalerweise nur 17 km lang gewesen. Da ich aber eine vorherige Etappe um sagenhafte 50 km gekürzt hatte (die sollte 112 km lang sein) habe ich mir eine Route gebastelt mit der ich wenigstens noch die 1.000 Gesamttourlänge knacke. Das war eine coole Route bei bestem Wetter, Schiebewind und herrlichen Wegen und Straßen. Höhepunkt war, dass ich nach knapp tausend km einen schleichenden Platten vorn bekam. Ich wollte aber meinen Zug in Cottbus erreichen und nicht noch Schlauch wechseln. Also meinen kleinen aufladbaren Compressor rausgeholt und aufgepumpt. Drei Kilometer später war die Luft wieder runter und das Spiel begann von vorn. Dann hab ich Gas gegeben und die restlichen 5 km geschafft und bin pünktlich am Zug nach Leipzig gewesen. Die Heimfahrt war sehr entspannt und das Spiel mit dem Aufpumpen hatte ich in Leipzig dann noch zwei Mal, um nach Hause zu kommen .
Tourlinks:
Etappe 10 von Brandenburg nach Treuenbrietzen – https://www.komoot.de/tour/1290998831
Etappe 11 von Treuenbrietzen nach Lebusa – https://www.komoot.de/tour/1292827881
Etappe 12 von Lebusa nach Ortrand – https://www.komoot.de/tour/1294176826
Etappe 13 von Ortrand nach Beganz – https://www.komoot.de/tour/1295807218
Etappe 14 von Beganz nach Cottbus – https://www.komoot.de/tour/1297096194
Fazit
An- und Abfahrt mit dem Regionalexpress liefen problemlos und entspannt. Das Wetter war überwiegend gut und wie meist sind die Radwege und – straßen im Brandenburger Land gut bis sehr gut. Die Landschaft meist abwechslungsreich. Es macht einfach Spaß da Rad zu fahren. Oft ist es sehr einsam, vor allem in Brandenburgs Wäldern, durch die man oft fährt. Die Campingplätze waren überwiegend ok, ich hatte überall Strom am Zelt, mal geholfen hat mir aber nie jemand. Das war aber generell so. Mit seinem Handicap muss man schauen, wie man klarkommt. Mittlerweile habe ich aber meinen Ablauf und hatte damit keine Probleme. Wer Abends so wie ich im Zelt noch ein wenig Unterhaltung braucht, sollte sich die Streams entweder vorher downloaden oder die Tage nutzen wo es auf einem Platz mal vernünftiges WLAN gibt. In dem Bereich gibt’s deutlichen Nachholebedarf und das nicht nur in Brandenburg.